Die Finger schmerzen beim Fassen von Gegenständen, die Knie stechen beim Treppensteigen und die Hüfte tut weh bei jedem Schritt. Das sind die gängigen Symptome von Arthrose. Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung. Zum Verständnis: Ein Gelenk verbindet immer mindestens zwei Knochen miteinander.
Zwischen diesen Knochen, im Gelenk, ist ein Knorpel. Dieser Knorpel besitzt eine hyaline Knorpelschicht, die im Laufe des Lebens geringer wird durch Verschleiß. Bei der einen Person mehr und bei der anderen Person weniger. Dieser Verschleiß entsteht durch enorme Belastung auf den Knorpel oder auch häufig ,,falsche” Belastung genannt und diese ist oft auch eine Folgeerscheinung von früheren Verletzungen.
Ist der Knorpel bereits betroffen vom Knorpelverschleiß entsteht eine Art Teufelskreis, da weniger Knorpel vorhanden ist, der für Dämpfung sorgt. So verschleißt das Gelenk mehr und mehr. Selbst die Schonung des Gelenks ist nicht sinnvoll, da so das Gelenk weniger durchblutet wird und der Verschleiß ebenfalls zunimmt. Dieser Verschleiß gilt für jegliches Gelenk. Hüfte, Schulter, Knie, Finger, Hände und auch Füße.
Die Ursache für eine Arthrose ist das Alter. Dabei spielt es auch eine Rolle, ob es eine Primäre oder sekundäre Arthrose ist. Eine primäre Arthrose tritt schlichtweg auf und das aus keinem ersichtlichen Grund. Die Genetik ist hier der entscheidende Faktor. Bei der sekundären Arthrose spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die häufig gemeinsam auftreten.
Diese wären:
- Fehlbelastungen durch einseitige Belastungen wie spezielle Sportarten, längeres Sitzen oder Fehlstellungen der Beine
- Zu hohes Gewicht, das auf die Gelenke drückt und dadurch den Verschleiß verstärkt
- Verletzungen, die eine Arthrose begünstigen, da das Gelenk bereits verletzt wurde und möglicherweise schon ein Knorpelschaden besteht
Verschiedene Formen von Arthrose
Der menschliche Körper besitzt knapp 100 Gelenke. Aber nicht jedes Gelenk ist von Arthrose betroffen. Die bereits genannten Gelenke, die häufig von Arthrose betroffen sind, sind auch die Gelenke, die die meisten Lasten tragen und am häufigsten belastet werden. Ist ein Gelenk betroffen, wird dies als Monarthrose bezeichnet.
Sind mehrere Gelenke betroffen, wird dies als eine Polyarthrose bezeichnet. Eine Polyarthrose tritt häufig bei den Fingern auf, bei denen oft nicht nur ein Gelenk des Fingers, sondern mehrere kleine Gelenke betroffen sind.
Eine Hüftarthrose wird als Coxarthrose bezeichnet, da dort der Knorpel des Hüftknochens Verschleißerscheinungen aufzeigt.
Die Kniearthrose wird als Gonarthrose bezeichnet. Insbesondere Knie, die jeden Tag das meist viel zu hohe Körpergewicht tragen müssen, neigen zu Arthrose und Gelenkverschleiß.
Was hilft bei Arthrose?
Eine direkte Heilung ist nicht möglich. Ein Gelenkverschleiß ist unaufhaltsam, aber über gezieltes Training und Physiotherapie kann die Arthrose verlangsamt werden.
Der beschädigte Knorpel muss für die Durchblutung des Gewebes und für den verlangsamten Abbau bewegt werden.
Zusätzlich zum Training ist eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht von Vorteil, da der Druck auf das Gelenk ein geringerer ist.
Werden die Schmerzen zu stark und das Training schafft keine Abhilfe, muss eine Operation erfolgen. Ein künstliches Gelenk schafft Abhilfe, hat allerdings meist nur eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren.
Weitere Informationen zum Thema
- Deutsche Arthrose-Hilfe e.V.: www.arthrose.de
- Gelenkverschleiß aufhalten und behandeln: www.apotheken-umschau.de
- Arthrose-Medikamentenführer von Prof. Dr. med. Dirk O. Stichtenoth: www.rheuma-liga.de
Danke vielmals für den Artikel über Arthrose. Meine Oma leidet unter Arthrose und Rheuma und ich wollte mich mehr darüber informieren. Dieser Beitrag war mir sehr hilfreich und informierend.