Warum aktives Altern heute wichtiger denn je ist
Die Bevölkerung wird älter, aber längeres Leben bedeutet nicht automatisch Lebensqualität. Aktives Altern beschreibt einen Ansatz, bei dem Gesundheit, Teilhabe und Sicherheit im Alter gefördert werden. Es geht darum, auch jenseits des Renteneintritts aktiv, selbstbestimmt und sozial eingebunden zu bleiben. Studien zeigen, dass Menschen, die sich im Alter körperlich und sozial betätigen, gesünder bleiben und weniger auf pflegerische Unterstützung angewiesen sind.
Bewegung als Schlüsselfaktor
Regelmäßige körperliche Aktivität ist eine der wirksamsten Strategien für ein gesundes Altern. Schon Spaziergänge, Gymnastik oder leichtes Krafttraining tragen dazu bei, die Muskelkraft, das Gleichgewicht und die Ausdauer zu erhalten. Bewegung beugt nicht nur Stürzen vor, sondern senkt auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Demenz.
Programme wie „Sport für Ältere“ oder seniorengerechtes Yoga erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Entscheidend ist, dass die Angebote niederschwellig und wohnortnah zugänglich sind.
Soziale Teilhabe durch Begegnung
Isolation im Alter kann zu Depressionen, Einsamkeit und kognitiven Einschränkungen führen. Der soziale Austausch ist deshalb ein zentraler Baustein aktiven Alterns. Nachbarschaftstreffs, Mehrgenerationenhäuser oder auch digitale Formate wie Videochats fördern die soziale Vernetzung. Besonders erfolgreich sind intergenerationelle Projekte, bei denen ältere Menschen ihr Wissen weitergeben können, zum Beispiel in Schulen oder Vereinen.
Engagement als Ausdruck von Selbstwirksamkeit
Viele Seniorinnen und Senioren wollen nicht nur empfangen, sondern geben. Ehrenamtliches Engagement, etwa im sozialen Bereich, bei der Betreuung von Geflüchteten oder in Kulturinitiativen, ist eine Möglichkeit, sinnstiftend aktiv zu bleiben. Dieses Engagement fördert das Selbstwertgefühl, erweitert Netzwerke und verbessert die psychische Gesundheit.
Rahmenbedingungen für gelingendes Altern
Aktives Altern braucht strukturelle Unterstützung. Kommunen spielen eine zentrale Rolle: Barrierefreie Infrastruktur, gute Nahversorgung, seniorengerechte Wohnformen und öffentliche Mobilität sind essenziell. Auch politische Programme auf Bundes- und Landesebene tragen zur Umsetzung bei, etwa durch Förderung von Bewegungsprojekten oder die Einbindung älterer Menschen in Entscheidungsprozesse.