Das Bedürfnis nach Intimität und Sexualität ist in den Genen des Menschen festgelegt. Der Fortpflanzungstrieb ist so stark wie kaum ein anderes menschliches Bedürfnis. Auch wenn die Möglichkeit sich fortzupflanzen im hohen Alter vergeht und der Wunsch nach eigenen Kindern später nach Erfüllung verfliegt oder der Tatsache Platz schafft, dass es dafür nun zu spät ist, bleibt eines: Die Sehnsucht nach körperlicher Nähe, Geborgenheit und eben auch Sex. Während junge und körperlich fitte Menschen diesem Wunsch normalerweise selbstständig nachgehen und sich in ihrer Sexualität voll ausleben können, haben es Menschen mit einer Behinderung oder auch ältere Personen, die in ihrer Bewegungsfreiheit und ihren geistigen Fähigkeiten eingeschränkt sind, deutlich schwerer. Damit diese aber trotzdem nicht darauf verzichten müssen, sich sexuell auszuleben, gibt es die Sexualassistenz.

Die Sexualassistenz richtet sich nach den Wünschen der Senioren

Eine Sexualassistenz oder auch Sexualbegleitung, wie sie noch genannt wird, hilft dabei, sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen, distanziert sich jedoch vom Begriff der Prostitution. Der Geschlechtsverkehr steht bei einer Sexualbegleitung nämlich nicht im Vordergrund. Stattdessen können die Leistungen einer Sexualbegleitung unterschiedlich ausfallen und richten sich immer nach den Wünschen des Senioren. Hierbei kann es sich um Gespräche, Massagen, Streicheleinheiten und vieles mehr handeln. Es werden also nicht nur rein sexuelle Wünsche erfüllt, sondern auch Wünsche nach Nähe und Geborgenheit. Außerdem sind Sexualassistenten im Umgang mit beeinträchtigen Menschen erfahren und wissen, was es zu beachten gibt und wie sie sich verhalten müssen.

Die Inanspruchnahme einer Sexualassistenz wird gesellschaftlich weitestgehend akzeptiert

Wer eine Sexualbegleitung für sich beanspruchen möchte, muss sich dafür heutzutage nicht schämen oder gar versuchen, seine Bedürfnisse mittels Medikamenten zu unterdrücken. Es ist völlig normal, dass auch ältere Menschen noch sexuelle Bedürfnisse haben. Die regelmäßige Erfüllung dieser steigert dabei die Lebensfreude und wirkt sich positiv auf die Psyche aus. Kein Wunder also, dass immer mehr Pflegeheime nun auch bereit dazu sind, offen mit dem Thema umzugehen. Das hat dabei auch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Die Zahl der sexuellen Übergriffe gegenüber Pflegekräften nimmt auf diese Weise deutlich ab.

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